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  1. #1
    Erfahrenes Mitglied Daddel König Avatar von oldzitterhand
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    Cool Kane & Lynch: Dead Men

    Kane & Lynch: Dead Men

    Ende November gab es mal wieder Nachschub für Freunde von Third-Person-Shootern.
    Entwickler IO Interactive bescherte uns den groß angekündigten Actionkracher Kane & Lynch: Dead Men.

    Im Folgenden erfahrt Ihr, was ich von dem Titel halte. Widmen wir uns zunächst dem Einzelspielermodus...


    Story:

    Die Geschichte ist schnell erzählt. Kane (der in Wirklichkeit Adam Marcus heißt), hat seine Frau und seine Tochter verlassen, um sich einer Söldnervereinigung names The 7 anzuschließen.
    Bei einem ihrer Aufträge lief irgendetwas schief und nur Kane entkam leben mit der Beute... dachte er. Denn seine ehemaligen Kampfgefährten haben überlebt und sinnen nun auf Rache, da sie glauben, daß Kane sie hintergangen und im Stich gelassen hat.
    Kane selbst sitzt aber mittlerweile im Gefängnis und soll wegen Mordes hingerichtet werden. Just hier setzt dann auch das Spiel ein.

    Kane trifft schon auf dem Weg zur Hinrichtung in einem Gefangentransporter auf Lynch (vollständiger Name: Seth Lynch). Doch die beiden haben kaum ein paar Worte gewechselt, da bricht auch schon die Hölle los.
    Der Transporter wird überfallen und Lynch verhilft Kane zur Flucht. Bald schon muss Kane aber festellen, daß er immernoch kein freier Mann ist, denn seine Fluchthelfer sind die Überreste von The 7 und sie haben seine Frau und seine Tochter entführt.
    Beschafft Kane seinen "Freunden" die gestohlene Beute (Diamenten) nicht wieder, müssen seine Familie und er sterben. Damit Kane auch keine Dummheiten macht, wird im Lynch als Aufpasser an seine Seite gestellt. Dieser muss sich jeden Morgen und jeden Abend bei The 7 melden und Bericht erstatten.
    Bald schon merkt Kane aber, daß nicht Lynch auf ihn aufpassen muss, sondern er besser auf Lynch aufpassen sollte! Denn unser guter Lynch schein ein paranoider Schizophrener zu sein, denn wenn er seine Pillen nicht regelmäßig nimmt, neigt er zu Ausrastern der schlimmsten Art... kann sich aber später an nichts mehr erinnern.


    Gameplay:

    Schon das erste Level, welches auch gleichzeitig als Tutorial dient, startet furios. Die Flucht ist sehr packend dargestellt und Ihr stolpert als Kane orientierungslos durch einige Hintergässchen um zu entkommen. Andauernd fliegen Euch Kugeln um die Ohren, denn die Ordnungshüter versuchen natürlich Euren Ausbruch zu verhindern und so langsam kommt Panik auf. Aber Lynch und Eure Fluchthelfer hauen Euch da schon raus.
    Das eigentilche Tutorial findet dann auch erst nach der Flucht statt. Ihr befindet Euch mit Lynch in einem verlassen Gebäude und erklärt ihm wie man am besten aus der Deckung schießt und Granten werft. Dabei lernt Ihr auch gleich selbst wie man mit den Waffen umgeht. Eine sehr nette Idee.

    Die Steuerung selbst funktioniert leider nicht immer so, wie man sich das vielleicht gewünscht hätte.
    Kane reagiert zwar tadellos auf Eure Richtungseingaben und kann per Knopfdruck rennen (RT drücken) und auch kleinere Hürden erklimmen bzw. überwinden, aber während den heftigen Feuergefechten werdet Ihr bestimmt das ein oder andere Mal fluchen.
    Die Deckungssuche ist IO nämlich nicht gut gelungen. Lauft Ihr mit Eurer Spielfigur gegen einen Türpfosten oder kauert Ihr hinter einem Auto, sollte sich Kane eigentlich automatisch in Deckung begeben. Leider funktioniert das nicht immer auf Anhieb und man wünscht sich, daß man hier manuell eingreifen könnte. Die meisten anderen Shooter auf dem Markt haben vorgemacht wie man sowas gut umsetzen kann (z.B. Rainbow Six Vegas oder GoW, um nur zwei nennen).

    Das Zielen wiederrum klappt nach kurzer Eingewöhnungsphase gut. Drückt Ihr den Abzug (RT) feuert Kane zwar in die ungefähre Richtung Eures Fadenkreuzes (eigentlich nur ein Punkt), aber wenn sich Euer Gegner nicht direkt vor Euch befinden sollte, werde Ihr damit eher nichts treffen. Um genau zielen zu können müsst Ihr LT gedrückt halten, das beschert Euch ein richtiges Fadenkreuz und erhöht die Treffsicherheit ungemein.
    Apropps Treffsicherheit: Das Spiel fordert Euch hier schon ein Minimum an eigener Zielsicherheit ab, denn es gibt nur ein minimales Auto-Aiming und wer Dauerfeuer schießt, darf nicht erwarten zu treffen. Hier sind kurze Feuerstöße angesagt. All das trägt sehr zum Realismus bei.

    Ihr seid im Spiel eher selten allein unterwegs. Meist habt Ihr Lynch an Eurer Seite. Manchmal bekommt Ihr auch noch Unterstützung von andere Seite. Während die KI Lynch noch ganz gut durch die Level zu bewegen weiß, scheitert sie stellenweise bei Euren Gegnern. Diese stehen manchmal einfach nur dumm in der Gegend oder rennen wild feuernd auf Euch zu (und somit ins Verderben, denn Ihr hockt meist sicher hinter einer Deckung).
    Begleiten Euch mehrere KI-gesteuerte Personen auf Eurer Seite, passiert es schon mal, daß sie Euch im Weg rumstehen... und treffen tun diese Herrschaften auch nicht viel.

    Traurig stimmen auch zwei weitere Features an deren Sinnhaftigkeit man zweifeln mag.
    Ihr könnt Euren Mitstreitern einfache Befehle wie "Folgen", "Deckungsuchen" und "Auf mein Ziel feuern" geben. Leider kommt dieses Feature im Spiel viel zu kurz. Meist sind die Befehle überflüssig und nur an einigen wenigen Schlüsselszenen wirklich sinnvoll einzusetzen.

    Aber es ist immer noch besser, als folgendes Feature: Ihr dürft Euren Mitstreitern Waffen und Ausrüstung abgeben.
    Das ist meiner Meinung nach aber total unnötig. Die KI-Jungs haben eigentlich immer was zum Ballern da und können Euch bei Bedarf auch Munition abgeben, aber selber was verschenken? Behaltet Eure Waffen und Ausrüstungen lieber selbst. Im zweifelsfall wissen Eure Kamaraden mit den Waffen sowieso nichts anzufangen (Stichwort "Raketenwerfer").

    Ihr führt Kane durch sehr abwechslungsreiche Level. Diese reichen unter anderem von einem Banküberfall, über das Eindringen in ein Bürogebäude, ein Discobesuch, eine wilde Verfolgungsjagt/Flucht in einem Transporter über einen Gefängniseinbruch (ja, Ihr lest richtig: Einbruch kein Ausbruch!) und Orts- und Häuserkämpfe in Havanna bishin zu einem Abstecher in den Dschungel.

    Leider fällt das Spiel nach den ersten zwei Dritteln deutlich ab. Sobald man in Havanna angekommen ist verkommt das Spiel zu reinem Geballere. In vorherigen Levels wird einfach mehr Abwechslung geboten (Gas in Belüftungsanlagen einleiten, Abseilaktionen, etc.). Da scheinen den Entwicklern die Ideen ausgegangen zu sein.
    Auch wird man während des Spielens auf einige unfaire Situationen stoßen. Hier fällt wieder das Havanna-Level besonders negativ auf. Wenn Ihr es im x-ten Versuch immer noch nicht schafft über den riesigen Platz zu kommen, weil entweder Ihr selbst sterbt (meist von einem, zu diesem Zeitpunkt noch unzerstörbaren Hind-Helikopter niedergemäht) oder Eure Kameraden drauf gehen, weil sie sich zu weit vorgewagt haben, dann ist der ein oder andere Biss in den Controller vorprogrammiert.

    Ich will hier jetzt nicht zu viel von der Story verraten, aber so viel sei Euch gesagt:
    Die Geschichte entwickelt sich erst so richtig während man spielt und es gibt immer wieder Wendungen im Plot, die man so nicht erwartet hätte. Nach dem Lynch zum ersten Mal ausrastet, fangen die beiden Hauptcharaktere an sich bei jeder Gelgenheit gegenseitig zu beschimpfen. Diese teilweise deftigen Wortgefechte setzen sie auch mal während einer Schießerei fort und man wird sich des Öfteren beim Grinsen erwischen.
    Auch das Ende weiß zugefallen.


    Grafik:

    Die Grafikengine scheint die selbe wie von "Hitman: Blood Money" zu sein. Die Grafik geht somit in Ordnung. Zwar könnte man auf einer NextGen-Konsole mehr erwarten, aber im Großen und Ganzen kann man sie als "stimmig" bezeichnen.
    Für den nächsten Teil hoffe ich allerdings, daß IO grafisch noch einen Zahn zulegen kann und vor allem noch an den Animatinonen feilt.


    Sound:

    Der Sound ist filmreif und die Sprachausgabe (der deutschen Version) ist sehr gut. Lediglich die Waffensounds könnten etwas brachialer sein.



    Multiplayer:

    Der Multiplayer-Modus von Kane & Lynch glänzt mit einer erfrischend Idee.
    Alle Spieler (bis zu 8 Leuten) starten auf der Seite der bösen Jungs und müssen in ein Gebäude eindringen, um dort ein Ziel erfüllen. Dabei sammelt Ihr Geldbeutel ein und müsst anschließend zum Fluchtpunkt und in den rettenden Fluchtwagen einsteigen. Am Ende der Runde wird die erbeutete Geldsumme unter allen geteilt, die es heil aus dem Level geschafft haben. Die guten Jungs werden von der KI übernommen.
    Klingt langweilig? Stimmt, aber das ist noch nicht Alles! Solltet Ihr während des Überfalls sterben, respawnt Ihr auf der Seite der guten Jungs und dürft nun Jagd auf Eure Mitspieler machen. Lässt ein erschossener Bandit Beute fallen dürft Ihr diese wieder einsammeln, erhaltet dann aber nur 10% "Finderlohn". Sterbt ihr nochmal heißt es für die laufende Runde dann aber endgültig "Game Over".
    Immer noch langweilig? Na gut, einen hab ich noch... Solange ihr auf der Seite der Bösen spielt, könnt Ihr einfach einen (bösen) Mitspieler umlegen und werdet somit zum "Verräter". Der Verräter teilt dann seine Beute mit niemanden. Allerdings sind dann auch alle hinter ihm her und für ihn wird es schwierig vom Ort des Überfalls zu fliehen, denn auch er muss irgendwann ins Fluchtauto einsteigen um seine Beute gutgeschrieben zu bekommen.
    Ich habe bisher lediglich drei Runden auf nur einer Karte gespiele (Heißer Kaffee / Hot Coffee). Der Modus macht schon Spaß und erinnert mich entfernt an Counter Strike, aber ob er auf die Dauer zu überzeugen weiß wird sich noch zeigen müssen. Lags konnte ich so gut wie keine feststellen.

  2. #2
    Erfahrenes Mitglied Daddel König Avatar von oldzitterhand
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    Standard Fortsetzung....

    Koop:

    Man kann die Einzelspieler-Kampagne mit einem Freund per Splitscreen an einer Konsole spiele. Einer spielt dabei Kane und der andere übernimmt den Part von Lynch. Warum man diesen Modus allerdings nur lokal spielen darf wird wohl ein Geheimnis von IO bleiben. Hoffen wir, daß man im zweiten Teil diesen Modus auch per XBox-Live spielen kann.
    Zum Koop selbst kann ich nichts sagen, da ich ihn noch nicht angespielt habe.


    Fazit:

    Durch die Atmospähre, die während des Spielens aufgebaut wird, hat man das gefühl einen Gangsterfilm zum Mitspielen vor sich zu haben und das macht einfach tierisch Spaß.
    Zu der tollen Atmospähre tragen vor allem die beiden Protagonisten Kane und Lynch selbst bei. Seien es die Wortgefechte der beiden oder Lynchs psychipatische Aussetzer. Das macht einfach Lust auf mehr und lässt über die technischen Mängel hinwegsehen.
    Leider ist man mit der Singleplayer-Kampagne nach nur 6 bis 8 Stunden durch... aber dann warten ja noch Koop und Multiplayer.


    Pros:
    + Atmosphäre
    + Kane & Lynch
    + Story
    + inovativer Multiplayer-Modus
    + Koop

    Cons:
    - Spielzeit
    - (teilweise) die Grafik
    - KI-Ausetzter
    - unfaire Stellen
    - manche Features wirken aufgesetzt
    - Koop nur lokal per Splitscreen spielbar


    Meine Wertung: 85% aufgrund der tollen Story und der herrlich kranken Haupcharaktere


    Alternativen:
    John Woo Presents Stranglehold (wobei mir dieses Spiel nicht annähernd so viel Spaß gemacht hat wie Kane & Lynch!)


    Viel Spaß beim Zocken wünscht
    oldzitterhand

  3. #3
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    Schöne Review,stimm dir da in allen Punkten
    überein,wird ja viel diskutiert über das
    Game in 360 Foren,gehör zur Fraktion I Love it o.O

  4. #4
    XBoxUser.de - Team XBU Hero Avatar von XBU Philippe
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    Schön geschreiben Besonders der Gameplay Teil gefällt mir.


    „The point of philosophy is to start with something so simple as not to seem worth stating, and to end with something so paradoxical that no one will believe it.”
    Bertrand Russel in The Philosophy of Logical Atomism (1918)

  5. #5
    Erfahrenes Mitglied Daddel König Avatar von oldzitterhand
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    Danke für die Blumen

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