Review zum Turtle Beach XP Seven-Headset
So, nachdem ich selbst praktisch das halbe Internet nach Tests bzw. Erfahrungsberichten zu High-End-Kopfhörern und Headsets abgesucht hatte, möchte ich meine Erfahrungen mit dem Turtle Beach XP Seven (und generell ein paar Gedanken zu dem Thema) gerne mit Euch teilen. Wenn es nämlich dabei hilft, anderen die eigene Suche nach dem passenden Headset zu verkürzen...umso besser. :D
Und da ich eben bei einem überaus bekannten Onlinehandel grad so fleißig darüber geschrieben und mich mit anderen ausgetauscht habe...hier mein Turtle Beach XP Seven Review auch für die Xbox-Community. (Leider ohne Vids aber man kann nicht alles haben, mach' ich vielleicht mal in Zukunft)
Also, wir haben hier ein ziemlich teures Produkt der Oberklasse. Da sind die Erwartungshaltungen natürlich groß. Und diese erfüllt das XP Seven auch...ALLERDINGS erst nach ausgiebiger Beschäftigung mit der Software („ASE“: Advanced Sound Editor) und generell diversen Setup-Möglichkeiten.
Kurz vorher erwähnt, was ich eigentlich gesucht hatte: ich war bewusst gewillt, recht viel Geld auszugeben, wenn ich dafür ein Headset bekommen würde, welches auch auf Jahre hinweg seinen Dienst tut, eine perfekte Klangqualität hat, eine ordentliche Chat-Qualität, top Verarbeitung und mit bequemen Sitz. (Bin übrigens Brillenträger und wenn ich zocke...dann recht lang am Stück...)
Dieses Mal wollte ich unter gar keinen Umständen am falschen Ende sparen...in dem Fall kauft man später ohnehin zweimal. :-k
Um das Fazit vorwegzunehmen: nach ein paar Wochen mit dem XP Seven würde ich sagen, dass ich fündig geworden bin. Ich kann es also wirklich jedem anspruchsvollen bzw. „Hardcore“-Gamer empfehlen. Immer vorausgesetzt, man ist bereit über 300 Euro für den Spaß auszugeben UND ist bereit, sich vor dem ersten richtig langem Spieleabend mit dem Teil auseinanderzusetzen.
Hier stichwortartig die Pros und Kontras aufgelistet:
Pro:
- Top Verarbeitung und tolles, zeitloses Design...man bekommt wirklich was für's Geld.
- Extrem bequemer Sitz. Sitzt eng, umschließt zumindest meine Ohren (normal groß) perfekt, verrutscht nicht...aber trotz dem „straffen“ Sitz nicht unangenehm, keine lästigen Druckpunkte am Kopf, insgesamt bin ich sehr glücklich mit dem Sitz.
- Leicht zu bedienende „ACU“ (Audio Control Unit)
- Vielfältige Einstellmöglichkeiten...für jeden Hörgenuss etwas dabei. Dadurch auch absolut individuell an eigene Vorlieben bzw. Games anpassbar. (Man kann beispielsweise Schrittgeräusche verstärken, was teilweise hilfreich beim Onlinezocken von FPS sein kann...und, und, und..)
- Toller Surround-Klang, toller Bass, tolle Höhen...in den Disziplinen gibt sich das XP Seven keine Blöße.
- Anschluss der Hardware ziemlich einfach. Kabelverlängerung liegt der Packung bei, was sehr vorbildlich ist.
- Ebenfalls Anschlussmöglichkeiten für Smart Phone, etc. gegeben. Und: das XP Seven ist Plattform-unabhängig. (Ich nutze es an einer Xbox 360)
Kontra:
- Die „ACU“ reagiert teilweise etwas zu empfindlich. Man streicht praktisch nur über sie und schon hat man eine andere Einstellung gewählt. Also: Zocken und Finger weg von ihr.
- Voreingestellte Sound-Modi sind (meiner Meinung nach) unzureichend bzw. wenig spektakulär und wirken „reduziert“. Man muss/sollte sich (kostenlos) von Turtle Beach den ASE (Advanced Sound Editor) runterladen, dann das Headset an den PC bzw. Laptop anschließen und sich eigene Sound-Modi erstellen bzw. die vorhandenen anpassen. Mir war jegliche Voreinstellung zum Beispiel viel zu leise. Man hat über den ASE die Möglichkeit, wirklich alles an den Sound-Modi zu verändern, inklusive der maximalen Lautstärke. Man kommt sich dabei praktisch vor, wie ein Musiker am Mischpult. Ich sag's ganz klar: wer darauf keinen Bock hat...Finger weg von den High-End-Turtle Beach-Headsets!
- Das Headset bringt 5.1 Surround Sound, jedoch keinen 7.1 Headphone Surround wie es z.B. das ASTRO A50 kann. Ob man dies als Nachteil sehen will...Ansichtssache.
- Es ist kabelgebunden. Ebenfalls gilt: ist Ansichtssache, ob dies ein Nachteil ist oder nicht.
- Der „Breakaway“-Part des Kabels am Headset ist klobig und kann minimal stören, wenn man den Kopf bewegt und das Teil an den Klamotten hängen bleibt.
- Der Preis ist happig. Auch für so ein tolles Gerät.
So, und weil's so viel Spaß macht...noch ein etwas längeres Fazit am Schluss. :smt024
Das Turtle Beach XP Seven ist eine klare Kaufempfehlung für Videogame-Enthusiasten bzw. ultra anspruchsvolle Hobby-Zocker mit dem notwendigen Kleingeld. Ebenfalls muss man irgendwo ein Kontrollfreak sein und somit gewillt, einige Stunden vor dem PC zu verbringen, um erstmal alle Sound-Modi an die eigenen Vorlieben anzupassen. Dies nicht zu tun, wäre in meinen Augen eine Verschwendung der beinahe endlosen Einstellmöglichkeiten des XP Seven und somit Geldverschwendung. Übrigens hat Turtle Beach aufgrund einiger Beschwerden (Headset zu leise) bereits zugegeben, dass sie das Headset für den Vertrieb in Europa etwa 6 Dezibel „runterfahren“ mussten, um es ohne Probleme vertreiben zu dürfen (EU-Bestimmungen, etc.) Dies kann man jedoch glücklicherweise mit dem Sound-Editor neutralisieren. Ich habe beim Experimentieren z.B. einen Sound-Modus erstellt, bei dem mir praktisch die Ohren wegfliegen, wenn es im Spiel richtig zur Sache geht.
Ebenfalls kann das Turtle Beach in Sachen Höhen und Bässe (vor allen Dingen Bässe!) seine Konkurrenz so ziemlich in den Schatten stellen. Es ist beeindruckend, was Turtle Beach mit den 50 mm großen Neodym-Magnet-Treibern da anstellt.
Somit kann man das Headset grundsätzlich auch für Filme nutzen (wieder die richtige Einstellung vorausgesetzt) und erlebt dabei einen Klang, der nah...sehr nah...an eine „echte“ Surround-Anlage ran kommt. Ersetzen kann natürlich so ein Headset aber eine richtig gute Surround-Anlage nicht...dafür behält man aber eine bessere und sympathischere Beziehung zu seinen Nachbarn.
Ich habe übrigens verglichen mit dem Turtle Beach XP510, dem ASTRO A40 bzw. A50 (wireless) und dem Tritton Warhead 7.1
Das Tritton landet weit ab auf dem letzten Platz, was auch dem deutlich günstigeren Preis entspricht. (Der Klang kann nicht mithalten, die Surround-Effekte ebenfalls nicht.)
Die ASTROS sind eine echte Konkurrenz, vor allen Dingen das kabellose A50. In meinen Augen stellen das Turtle Beach XP Seven und das Astro A50 momentan die Speerspitze von Gaming-Headsets dar. Man sollte (wenn möglich) beide vor dem Kauf auf den Kopf setzen und mal kurz antesten...denn bei so einem Vergleich zählt letztendlich nur noch der persönliche Eindruck. Ansonsten wäre es so, als würde man sich streiten, ob nun Porsche oder Ferrari der „bessere“ Sportwagen sei. Geschmackssache, sage ich.
Das Turtle Beach XP510 (auch wireless) ist ebenfalls top, hat jedoch ein paar „Wireless-Kinderkrankheiten“ (wie z.B. der zu sensible, nervige Auto-Shutoff). Mich stört das Kabel nicht wirklich...von daher wurde es das XP Seven.
Wer es also unbedingt kabellos möchte, greift meiner Meinung nach in der Preisklasse zum Astro A50.
Als Abschluss: Wer eigentlich gar kein Headset benötigt, sondern einfach nur beim Zocken nicht seinen Mitbewohnern oder den Nachbarn auf den Geist gehen möchte (und Surround will), kauft sich besser das Sony MDR-DS6500. Toller 7.1 Surround-Funkkopfhörer. (Benutze ich für Filme, z.B. am späten Abend.) Schwächelt minimal im Bass, ansonsten aber ganz toller Kopfhörer ohne Kabel und mit Surround.
So, vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit...und ich hoffe, meine Erfahrungen mit dem Turtle Beach XP Seven haben ein wenig helfen bzw. die eine oder andere Eurer Fragen beantworten können.
:smt020
