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Satte 6 Jahre ist es her, dass das letzte Soul Calibur erschien. Lange haben Fans gewartet, um wieder in die fantastische Welt einzutreten und sich mit riesigen Waffen sich gegenseitig zu plätten. Wir haben es getestet und verraten euch, warum es nicht mehr ganz an die großen Spiele herankommt.

Neues Spiel, alte Aufmachung

Wie so oft in der Videospielszene heutzutage hieß es auch bei Soul Calibur „Back to the roots“. Das Menü ist old school, die Artworks sind old school, und ja, die Spielmodi teilweise auch. So gibt es einen Story-Modus der an alte, textbasierte Rollenspiele erinnert. Hier kämpft ihr nur selten – ihre bewegt euch auf einer Weltkarte hin und her, besucht Orte, labert mit Personen, aber alles nur mit Text und ein paar Artworks. Ansprechend sieht anders aus. Es ist sehr schade, dass man hier auf diesen Oldschool-Flair gesetzt hat (es war vermutlich auch eine Budget-Frage), denn dadurch wird der Storymodus mehr als langatmig.

Den Storymodus gibt es doppelt. Im „Libra“-Modus kreiert ihr euren eigenen Charakter, im klassischen Storymodus spielt ihr die Storylines der verschiedenen Original-Charaktere. Dies ist insofern spannend, als dass man Informationen über Charaktere bekommt, derer man bisher nicht so bewusst war.

Zugänglicheres Gameplay? Naja.

Anfänger sollten sich mit den vier Standardbuttons recht schnell zurechtfinden. Die Combos sind etwas übersichtlicher als in anderen Beat’em Ups und das Timing nicht so entscheidend – das wirkliche wichtige im Kampf ist es, die gegnerischen Angriffe zu antizipieren. Da funktioniert auch als Neuling ganz gut. Allerdings, und das halte ich persönlich immer noch für einen Kritikpunkt – man kann in den Tutorials und Moveslisten nicht die Buttonbelegung in Form von Xbox-Buttons anzeigen lassen. Man muss ständig umdenken, da die klassischen Arcade-Buttons „G; K; B“ angezeigt werden. Warum man einem nicht die Wahl lässt, ist unverständlich.

Es gibt aber auch einige Neuerungen im Gameplay. So gibt es den Move „Reversal Edge“, welche als Gegenangriff mit cooler Zeitlupenfunktion und einem Schere-Stein-Papier-Prinzip auch Anfängern entgegenkommt (X schlägt Y, Y schlägt B, B schlägt X). Elemente aus dem letzten Spiel wurden übernommen. Ihr könnt mit aufgeladener Seelenleiste „Soul Charge“ aktivieren und den Gegner mit mehr Schaden und eindrucksvollen Kombos plattmachen. Oder ihr versucht euch an dem Spezial Move „Critical Edge“, der einen eindrucksvollen Spezialangriff darstellt und massiv Schaden anrichtet – teilweise aber auch ganz leicht auszuweichen ist.

Das Problem an dem Ganzen: Das Spiel wirkt anfängerfreundlich, ist es aber eigentlich nicht. Die coolen Aktionen und Slow-Motion-Effekte sorgen dafür, dass man sich im Singleplayer auch mit Drauflosgehämmere gut durchkämpfen kann. Wer aber gegen menschliche Gegner gewinnen will, muss seine Angriffe kennen und vor allem eins: Blocken und Ausweichen lernen. Ganz nebenbei sollte man noch einen guten Charakter parat haben…

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Fazit

Soul Calibur VI ist und bleibt ein sehr unterhaltsames Beat’em Up. Die Kämpfe sind abwechslungsreich, weil die Charaktere eine bunte Vielfalt darstellen. Die Story-Modi sind zwar sehr langatmig und langweilig, dafür machen die Standardkämpfe aber wirklich Spaß und die vielen verschiedenen Kampfstile der Kämpfer peppen das Ganze auf. Wer davon nicht genug haben kann und auch noch mehr als Geralt aus The Witcher haben möchte, entwirft seinen eigenen Kämpfer!

Leider scheint aber das Spiel irgendwie an Umfang eingebüßt zu haben und der Flair, den Soul Calibur einst versprühte, ist etwas verloren gegangen. Die Figuren sehen grafisch nicht aufgepeppt aus, es gibt nicht sonderlich viele Schauplätze und das Gameplay ist auch gleichgeblieben. Es gibt zwar hier und da ein paar neue Moves, aber alles in allem ist es die gleiche Kost. Wer blockt und kontert, gewinnt.

Schlussendlich bleibt Soul Calibur sich aber treu und Fans der Serie werden auf alle Fälle zuschlagen können. Neulinge werden die wild zusammengewürfelten Charaktere erst einmal nicht verstehen und vielleicht auch von den Arcade-Anweisungen in der Moveliste genervt sein. Wer sich aber näher mit dem Spiel auseinander setzt, wird durch Gameplaytiefe und eine Fantasy-Atmosphäre belohnt!


Bewertung

Pro

  • Atmosphärisch
  • Ausbalancierte Charaktere
  • Relativ zugängliches Gameplay
  • Spannende Kämpfe
  • Cooler Charakter-Editor

Contra

  • Story-Modi viel zu oldschool und langweilig
  • Umfang im Vergleich zum Vorgänger eher geschrumpft
  • Movelisten immer noch nicht mit Xbox-Buttons lesbar
  • DLC-Charaktere vom Tag 1 an

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 5 von 10
5/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Mutliplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

XBU Philippe Di, 30.10.2018, 16:36 Uhr

Ja, es ist eine Enttäuschung, aber da die Grundbasis immer noch gut ist, fand ich die Bewertung gerechtfertigt. Es macht halt immer noch Spaß. Aber vielleicht habe ich mich auch zu sehr vom "Fan-Flair" und der Aufmachung blenden lassen. :-k

XBU ringdrossel Mo, 29.10.2018, 14:00 Uhr

XBU Philippe schrieb:
SoulCalibur VI | XBoxUser.de

Lasst uns Soul Calibur VI spielen! - YouTube

Ich muss sagen, dass ich, als ich deinen Test gelesen habe, verwundert war, dass am Ende doch eine 8 herauskommt.

Viele der genannten Mankos haben mich ebenfalls massiv gestört. Das Spiel macht einen auf modern in den Trailern und der Werbung, ist es aber nicht. Alles ist altbacken. Vom Menü als auf vom gesamten Look und Aufbau. Das geht auf die gesamte Präsentation und alleine das stört mich persönlich schon sehr.

Die Story ist so lasch und langweilig erzählt, dass man sie hätte weglassen können. Sowohl im Lira als auch im anderen Modus. Nur Bildchen gucken und Text lesen? Dann kann ich auch direkt am PC einen Visual Novel spielen. Die sind im übrigen besser gemacht und teilweise sogar kostenfrei.

Was bleibt ist der PvP-Modus, der zwar spielerisch solide ist aber ansonsten nur reine Kost von der Stange bietet. Optisch ist der Titel weit von aktueller Konsolenqualität entfernt.

Da schaut man sich mal im Vergleich Injustice 2 an, das obwohl es ein Jahr älter ist, massiv besser ausschaut und obendrein noch einen recht coolen Storymodus bietet.

Für mich ist Soul Calibur VI eine echt herbe Enttäuschung. Da hätte man weit mehr rausholen können.