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Mit dem Turtle Beach XO One erweitert der amerikanische Audiospeziallist sein Portfolio um ein weiteres Gaming-Headset, welches für die Xbox One designiert und entwickelt wurde. Bei dem XO One handelt es sich um ein Stereo-Gaming-Headset, welches in der Ear Force XO-Reihe von Turtle Beach das Einstiegsprodukt bildet. Wir haben mit unserem Testmuster einige Spielsessions gemeistert und es durch einen sehr umfangreichen Soundparkour geschickt. Wie gut sich das Headset in dieser Zeit geschlagen hat und ob sich ein Kauf überhaupt lohnt, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Alles nötige für eine schnellen Start dabei

Verpackt wird das Turle Beach XO One in einer sehr simplen aber ausreichenden Verpackung. Das Headset ist gut verstaut und wird dadurch auch einen eher rauen Versand unbeschadet überleben. Wir öffneten die Verpackung und begutachteten den Lieferumfang. Dieser beinhaltet den speziellen Ear Force XO Adapter für den Controller, ein abnehmbares Mikrofon, ein USB Kabel, ein relativ großer Turtle Beach Aufkleber und natürlich das XO One Headset. Die Dokumentation besteht aus jeweils zwei verschiedenen Anleitungen. Einmal der simple Quick Start Guide, welcher die einfache Inbetriebnahme des Headsets erklärt und noch mal eine winzige separate Anleitung, wie man den Adapter mit dem Controller verbindet. Doch ehrlich gesagt ist diese Dokumentation mehr als ausreichend, denn bis auf das Updaten des Controllers ist die Inbetriebnahme selbsterklärend.

Die erste Inbetriebnahme

Bevor wir das Gaming Headset aber an unserem Controller benutzen können, muss dieser mit der aktuellen Firmware ausgestattet werden. Passend dazu befindet sich im Lieferumfang das benötigte USB-Kabel für diesen Datentransfer. Haben wir mit dem USB-Kabel den Controller mit der Xbox One verbunden, erscheint automatisch eine Meldung, womit wir das Update starten können. Die Installation dauert auch nicht lange. Nach circa einer Minute ist der Controller schon wieder voll einsatzbereit. Wir verbinden dann den Adapter mit dem Controller, worin wir dann den vierpoligen 3,5 mm Klinken-Stecker einstecken können. Das Mikrofon wird dann an der linken Seite des Headsets eingesteckt und schon ist das Headset voll einsatzbereit.

Design, Verarbeitung und der Tragekomfort

Das Design des Headsets ist recht simpel, es findet sich aber durch die ovale Ohrmuschelform in der Designlinie von Turtle Beach wieder. Der Kopfbügel und das Ohrmuschelgehäuse bestehen bis auf die Front komplett aus einfachem Plastik. Die Front ist dagegen mit Klarlack versehen. Die Verarbeitung ist normal aber nicht positiv hervorstechend. Das Polster der Kopfauflage am Bügel besteht aus Kunststoff und soll Leder imitieren. Das abnehmbare Headset besteht dagegen aus Metall. Insgesamt wirkt das Headset nicht gerade wertig und robust. Selbst in diesem Preissegment gibt es deutlich besser verarbeitete Headsets.

Durch den hohen Anteil an Plastik bringt das XO One ein sehr geringes Gewicht auf die Waage. Das steigert den Tragekomfort und man merkt es teilweise nichtmal auf dem Kopf. Die Ohrmuscheln sind von der Größe her perfekt und auch etwas größere Ohren finden darin ihren Platz. Zusätzlich lassen sie sich um 90 Grad drehen und man dann das Headset auch mal irgendwo hinlegen oder um den Hals hängen und es bequem auf die Brust auflegen. Alle Polster sind sehr weich und auch längere Spielsitzungen werden dadurch nicht unangenehm. Die Kopfbügel lassen sich ca. 4cm verlängern und das Headset ist dadurch auch für größere Köpfe geeignet. Die Kabellänge ist mit ca. 90cm nicht sehr lang aber für das vorgesehene Einsatzgebiet mehr als perfekt. Als Stecker wird wie oben kurz angesprochen ein 3,5mm Klinken-Stecker verwendet. Dies bietet zwei Vorteile. Einmal kann man das Headset auch an anderen Geräten wie Smartphone oder Tablet verwenden. Der zweite Vorteil ist der, dass man an den Adapter auch andere Kopfhörer verwenden kann.

Wackelige Angelegenheit

Der spezielle Ear Force XO Adapter hebt sich auf jeden Fall von den Standard Xbox One Adapter, die zum Beispiel bei Tritton mitgeliefert werden, ab. Mit etwas viel Kraftaufwand ist er schnell mit dem Controller verbunden. Der Ear Force XO Adapter bietet die standardisierten Audioeinstellungsmöglichkeiten bestehend aus dem Stummschalter für das Mikrofon und zwei Reglern. Der Linke Regler gibt die Lautstärkepriorität zwischen Chat und Spielsound an und der rechte regelt die Gesamtlautstärke. Kleines Highlight des Ear Force XO Adapters ist aber der exclusive Bass Boost Knopf - dazu aber später mehr. Qualitativ ist der Adapter aber gut verarbeitet. Daran gibt es wirklich nichts zu meckern. Nicht so gut ist die schlechte Angewohnheit des Adapters keine richtige Einheit mit dem Controller zu bilden. Der Adapter wackelt ein wenig am Controller. So stört das eigentlich nicht, doch möchte man die Tasten auf dem Adapter betätigen, gibt der Adapter leicht nach und das stört dann doch sehr.

Der Klang

Bei dem XO One handelt es sich um ein sich um ein Stereo-Headset mit zwei 50mm großen Lautsprecher. Wir haben uns das Headset aufgesetzt und versucht, ein gut zu bewertendes Klangbild zu erreichen. Dafür haben wir nicht nur verschiedene Spiele wie das aktuelle Halo, Battlefield 4, Call of Duty und Forza Horizon 2 ausprobiert. Wir haben auch einige Musikgenres wie House, Dubstep, Rock, Pop und klassische Musik mit dem Headset ausprobiert. Klanglich gibt das XO One insgesamt ein klares Bild wieder. Hohe Töne stechen aber bei dem XO One primär hervor. Das führt dazu, dass zum Beispiel bei Musikstücken aus dem Rock oder Punk Genre sich etwas blechern anhören. Das Klangbild ist dann zwar klar, es fehlt aber eindeutig die Tiefe. Dieser Umstand zeigt sich auch sehr stark in elektronische Musikgenres wie House. Dort wird man schon gezwungen durch Equalizer die durch das Headset unterdrückte Töne manuell zu verstärken. Im klassischem Genre gibt es Probleme mit hohen und hellen Tönen. Wie oben kurz angesprochen stechen diese sehr hervor und verfälschen ein optimales Klangbild. Auch hier muss man manuell nachhelfen. Bei sehr basslastigen Passagen kommt es dann auch mal dazu, dass sich die Töne überschlagen. Also wie, als ob die Töne kurz stottern.

Auch wenn diese Bewertung niederschmetternd klingt, reden wir hier ja über ein Gaming Headset. Also genug der negativen Worte und ab in die Heimat des Headsets - die virtuelle Spielwelt. Hier schlägt sich das XO One sehr gut. Die Explosionen hören sich wuchtig an und Motorengeräusche brummen. Die Geräusche werden in Anbetracht der eher mäßigen Leistung im Musikbereich passend wiedergeben. Trotz es sich bei dem XO One um ein reines stereo Headset handelt, kann es den räumlichen Klang gut wiedergeben. Es ist eine Leichtigkeit Geräuschquellen zu orten. Wie oben kurz angesprochen bietet der Ear Force XO Adapter eine Bass Boost Taste. Mit dieser können wir den Bass in zwei Stufen aktivieren (viel und wenig Bass). Das verbessert wiederum das Klangbild positiv. Doch eine negative Eigenschaft zeigt sich auch in diesem Bereich. Die Klangqualität nimmt durch die fehlende Tiefe auch hier ab. Insgesamt liefert das XO One im Gamingbereich aber ein gutes Klangbild ab. Es ist für dieses Preissegment auf jeden Fall mehr als ausreichend.

Ich höre mich doppelt

Der Chat läuft über das Headset wirklich gut. Haben wir bei anderen Headsets auf der Xbox One unerklärliche Rückkopplungen gehabt, sind diese Probleme einem XO One fremd. Die Chatteilnehmer verstehen uns klar und deutlich. Genau wie das teuerste Headset aus der Ear Force Reihe für die Xbox One, dem Stealth 500X, verfügt das XO One über das sogenannte "Mic Monitoring"-Feature. Dieses Feature bewirkt, dass man sich selbst noch mal im Headset hört. Wir empfinden dieses Feature als sehr hilfreich. Denn wird es mal im Gefecht laut und man versteht sein eigenes Wort nicht, haben manche Leute Probleme mit der Aussprache. Die Gefahr besteht hier nicht.

Fazit

Mit dem Ear Force XO One bietet Turtle Beach ein gutes Stereo-Headset für den Einsteigermarkt an. Der Tragekomfort ist wirklich klasse, doch das hat auch seinen Preis, denn das XO One besteht überwiegend aus einfachem Plastik. Die Verarbeitung ist gut aber nicht herausragend.

Klanglich kann das Headset für dieses Preissegment auf jeden Fall überzeugen. Zwar bewirbt Turtle Beach, dass man es auch für Filme und Musik verwenden kann, das ist zwar richtig, aber in diesem Bereich kann es nicht gänzlich  überzeugen. In der Welt der Spiele läuft der Hase aber anders, dort kann das Klangbild und die räumliche Wiedergabe nämlich einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Das ist auch der Bass Boost-Taste an dem Ear Force XO Adapter zuschulden. Diese Taste wertet die Klangqualität durch einen deftigeren Bass noch einmal positiv auf. Negativ finden wir dagegen das leichte Wackeln des Adapters. Erstaunlich ist, dass das XO One ein Feature aus dem über 200EUR teuren Stealth 500X geerbt hat. Das Mic Monitoring beherrscht sonst kein anderes Headset in dieser Produktreihe.


Bewertung


Design 8 von 10
8/10
Verarbeitung 8 von 10
8/10
Dokumentation 8 von 10
8/10
Installation 9 von 10
9/10
Funktion 8 von 10
8/10
Preis / Leistung 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
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