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Wir haben mal wieder einen Headset-Test für die Xbox 360 für euch parat. Diesmal auf dem Prüfstand: Das Thrustmaster Y Wireless Headset 400Xw. Da sich viele Spieler Bewegungsfreiheit während des Zockens wünschen, kommt es, wie der Name schon vermuten lässt, kabellos daher. Was sich sonst noch hinter dem kryptischen Namen versteckt und ob sich das Headset im hartumkämpften Markt durchsetzen könnte, haben wir für euch untersucht.

Auf den Inhalt kommt es an

Und der fällt ziemlich üppig aus. Neben dem Headset findet ihr in der Packung ein abnehmbares Mikrofon, ein Mini USB-Kabel zum Aufladen des verbauten Akkus, ein Chinch-Kabel für die Audio-Verbindung, ein Klinkenkabel für ähnliche Zwecke, eine Sendestation, ein Verbindungskabel für die Verbindung zwischen Headset und Controller inkl. Kabelfernbedienung und zu guter Letzt ein zweites Paar Ohrpolster.

Gerade letzteres Zubehör ist extrem praktisch, da man so entscheiden kann, ob man mit Leder- oder Stoffpolstern spielen möchte. Wenn man schließlich Sendestation via Chinch-Kabel und USB-Anschluss mit der Konsole verbunden hat und das Mikrofon angesteckt ist, steht dem Vergnügen nichts mehr im Wege. Der Aufbau dürfte dank gut bebilderter Anleitung selbst Laien leichtfallen.

Der eingebaute Akku ist bereits vorgeladen, macht aber schnell schlapp. Der Aufladevorgang dauert etwa vier Stunden, danach kann man dann rund zehn Stunden bequem zocken, ohne sich Gedanken über den Akku machen zu müssen.

Knöpfe über Knöpfe

Mit einem Druck auf den unteren Knopf am Headset verbindet sich selbiges automatisch mit der Sendestation. Noch fix das Headset mit dem Controller verbunden und ab in die nächste Xbox LIVE Party. Doch nicht so voreilig: Bis man es hinbekommen hat, die Lautstärken so einzustellen, dass man sein Gegenüber trotz Spielesound gut versteht, kann etwas Zeit vergehen. Denn anfangs könnte man auf Grund der schieren Anzahl an Knöpfen und Wippen etwas verwirrt sein.

So befinden sich am Headset selbst zwei Wippen, die die Gesamtlautstärke und den Bass des Stereo-Headsets regeln. An der etwas klobigen Fernbedienung befinden sich zusätzlich Knöpfe für die Spielelautstärke, den Bass, den Mikrofonboost, die Chatlautstärke sowie zwei Knöpfe um das Mikrofon stumm zu schalten und die eigene Stimmwiederholung aus- oder anzuschalten. Letztere  sorgt dafür, dass ihr auch bei aufgedrehter Lautstärke nicht ins Mikrofon schreit, da ihr euch selbst im Hintergrund leicht hört. Dank eines Clips kann die Fernbedienung an der Kleidung festgemacht werden. Leider ist die Halterung des Clips nicht sehr stabil, wodurch er beim Test durch ein wenig Bewegen bereits abbrach.

Am Ende zählt der Sound

Hat man sich an die Knöpfe gewöhnt, kann man sich endlich in die Schlacht stürzen. Der Sound spielt jedoch nicht in der angestrebten Preisklasse. Gerade bei Sprachen ist der Sound etwas dumpf, was vor allem bei sehr storyintensiven Spielen stören dürfte. Das Herunterdrehen des Basses brachte ein wenig Besserung. Letzterer kann aber auch nicht wirklich überzeugen, Waffen in Battlefield beispielsweise klingen nicht so wuchtig, wie mit vergleichbaren Headsets. Schade ist, dass man für den Preis nur ein Stereo-Headset geliefert bekommt. Richtig aufdrehen kann man auch nicht, ab einer gewissen Lautstärke verzerrt das Headset den Klang zu stark und es kommt zu einem scheppernden Klangbild.

Beim Chat jedoch kann das Headset zum größten Teil überzeugen. Die Stimmen des Gegenübers kommen klar rüber, während die eigene Stimme unverzerrt übertragen wird. Die versprochene Geräuschunterdrückung kann hingegen nicht überzeugen. Mein Gegenüber klagte über Atemgeräusche, die ich auch selbst dank Stimmwiederholung feststellen konnte. Hier hilft es ein wenig, den Mikrofonboost herunterzudrehen.

Ein nettes Feature bietet hingegen die Sendestation. Neben einem Audio In Eingang bietet die Station auch einen Aux-Eingang. Damit könnt ihr nebenbei andere Geräte wie z.B. Smartphones anschließen und so neben Spiele- und Sprachausgabe auch eure liebste Musik wiedergeben.

Wer Drahtlosheadsets kennt, wird wissen, dass sie technisch bedingt mit Rauschen durch die Funkübertragung zu kämpfen haben. Das ist bei dem Thrustmaster Y wireless headset 400Xw nicht anders. Es hängt jedoch auch stark von der Quelle ab und ist bereits bei leisester Lautstärkestufe nicht mehr zu vernehmen.

Sitzt, passt, wackelt und mein Kopf braucht Luft

Das beste Headset der Welt würde einem nichts bringen, wenn es sich nicht angenehm tragen ließe. Wie ihr sehen könnt, bin ich zudem Brillenträger, weswegen sich die Suche nach dem optimalen Headset immer etwas schwieriger gestaltet.

Wie oben bereits erwähnt, lassen sich die Ohrpolster je nach Geschmack auswechseln. Durch ein zusätzlich dickes Polster drückt nichts im Bereich der Brillenbügel. Die Ohrmuscheln stülpen sich übrigens über die Ohren, wodurch man relativ gut von der Außenwelt abgeriegelt wird - zumindest was den Ton angeht.

Auf dem Kopf ist der Komfort aber ein anderer. Ich empfand das Headset bereits nach kurzem Tragen als unangenehm. Verschiedenste Bügeleinstellungen schafften keine Abhilfe. Ob es an dem recht klobigen und daher eingehenden erhöhten Gewicht des Headsets oder an meiner Kopfform lag, kann ich nicht eindeutig einschätzen. Ich persönlich musste den Kopfhörer mehrmals zwischendurch absetzen, da es mir zu unangenehm wurde. Schade, denn das Headset besitzt genügend Scharniere und Winkel, dass es sich an die meisten Köpfe anschmiegen dürfte. An dem Polster unterhalb des Kopfhörerbügels kann es nicht liegen, dies ist großzügig gestaltet worden.

Fazit

Für wen ist dieses Headset also die richtige Wahl? Ganz ehrlich würde ich es zu diesem Zeitpunkt niemandem empfehlen. Dafür ist es einfach zu teuer. Für einen niedrigeren Preis hätte man über viele Dinge hinwegsehen können, für knapp 160 Euro ist das einfach zu wenig. Für den Preis bekommt man bereits Headsets, die mit 5.1 Sound daherkommen und mehr Tragekomfort bieten.

Lediglich die Chatsprachqualität konnte mich im Test wirklich überzeugen. Zwar störte die nicht wirklich vorhandene Filterung von Nebengeräuschen wie die meines Atems, der restliche Chat war aber sehr klar und meine Stimme kam sehr natürlich rüber.

Wer also Interesse an einem kabellosen Headset hat, sollte sich anderweitig umsehen oder bei dem Thrustmaster Y Wireless Headset 400Xw zugreifen, wenn es drastisch im Preis gesunken ist. Dann bekommt man ein mit viel Zubehör ausgestattetes Headset mit guten Chateigenschaften.


Bewertung


Design 7 von 10
7/10
Verarbeitung 8 von 10
8/10
Dokumentation 8 von 10
8/10
Installation 9 von 10
9/10
Funktion 8 von 10
8/10
Preis / Leistung 4 von 10
4/10
7