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Mit dem Razer Sabertooth versucht sich der Gaming Hardware Hersteller Razer an einem neuen ,,Elite Gaming Controller" für die Xbox. Dem geneigten Gamer springt gleich das Hauptfeature des neuen Razer Controllers ins Auge. Der Nachfolger des Razer Onza kommt mit bis zu sechs zusätzlichen, frei programmierbaren Tasten daher. In unserem Test lest ihr, ob der Sabertooth mit den neuen Features mehr Eindruck machen kann als sein Vorgänger und ob er den Standard Controller als Haupteingabegeräte ablösen kann.

Das Hauptaugenmerk des neuen Razer Controllers liegt ganz klar im Zocken ohne Umgreifen. So ist der Controller mit seinen bis zu sechs frei konfigurierbaren Buttons darauf ausgelegt, dass der Spieler die Daumen in keiner Situation von den zwei Sticks nehmen muss. Dies kann einem grade in hitzigen Gefechten in einem der zahlreichen Shootern, einen eklatanten Vorteil verschaffen. Aber wie genau muss man sich das nun vorstellen?

Die zwei Säbelzahn-Paare

Zwei der zusätzlichen Knöpfe sind fest neben den linken und rechten Bumpern integriert. Die restlichen Vier können in Form von zwei säbelzahnförmigen Kippschaltern unter den Controller montiert werden. Für Menschen mit langen Finger sind diese zusätzlichen Schalter am Anfang noch sehr gewöhnungsdürftig. Ganz im Gegensatz zur kinderleichten Konfiguration. 

Am unteren Rand des Controllers befindet sich ein OLED und rechts und links daneben die Knöpfe zur Profilauswahl und zur Programmierung. Zuerst wählt man eines von zwei Profilen, in dem die Konfiguration gespeichert werden soll. Anschließend drückt man auf den Programmieren Button. Drückt man nun einen der Zusatzknöpfe und dazu einen der Standardknöpfe, so wird die Funktionalität eben dieses Knopfes auf den gewünschten Zusatzbutton gelegt. Anschließend lässt man alle Knöpfe los und drückt noch einmal den Programmieren-Knopf und fertig ist die Programmierung.

Genau so leicht lässt sich die Sensitivität der zwei Sticks konfigurieren und im Testmodus überprüfen. Im Testmodus werden die X- und Y-Koordinaten der Stickstellung auf dem OLED angezeigt, wodurch sich einfach sehen lässt, wie stark der Stick bei der eingestellten Sensitivität in die gewünschte Richtung gedrückt werden muss. Positiv hervorgehoben werden sollte noch, dass es möglich ist, wirklich jeden Knopf auf einen der Zusatzbuttons zu legen. Selbst eine Richtung des digitalen Steuerkreuzes, oder der ,,Knopf" L3 bzw. R3.

Hochwertiges Leichtgewicht

Aber nicht nur die vielen Möglichkeiten der zusätzlichen Knöpfe und ihre leichte Konfigurierbarkeit wirken durchdacht und hochwertig. Insgesamt macht der mit 288 Gramm sehr leichte Controller mit seiner matten Oberfläche, den rutschfest beschichteten Sticks und der sehr gelungenen Umsetzung des Digitalkreuzes einen hochwertigen Eindruck. Genauso wie der 2,5 mm Headset Anschluss. Im Vergleich zum Standard Microsoft Controller hält er den Headset-Anschluss fest umklammert.

Dieser positive Eindruck bestätigt sich auch bei längerem Gebrauch, bei einem Großteil der Steuerelemente. Zwar haben die vier farbigen Standardtasten eine gewöhnungsbedürftigen Druckpunkt, auf lange Sicht gewöhnt man sich aber recht schnell daran. Dadurch lassen sich die Tasten dann auch mit deutlich geringerem Druck nutzen. Hinzu kommt die nette Beleuchtung der Knöpfe.

Einzig die namensgebenden Sabertooth Kippschalter machen einen etwas klapprigen Eindruck, was aber nicht an schlechter Verarbeitung liegt, sondern eher an der Länge und Flexibilität der Schalter. Schließlich ist es möglich, diese vom Controller mit einem mitgelieferten Krox-Schraubendreher abzumontieren. Die dadurch entstehenden Einkerbungen an der Unterseite des Controllers kann man über mitgelieferte, passgenaue Gummi-Abdeckplättchen kaschieren bzw. vor Schmutz schützen.

Einiges drin in der schicken Box

Auch der Rest der mitgelieferten Ausstattung ist vorbildlich. So kommt der Razer Sabertooth in einer gut ausgepolsterten Tragetasche daher. In dieser Tasche ist auch noch genügend Platz für das restliche Zubehör. Dazu gehören zwei giftgrüne Gummiüberzieher für die Sticks (falls einem die rutschfeste Beschichtung nicht ausreicht), ein Krox-Schraubendreher, die Gummi-Adeckplättchen und das 3 Meter lange, mit geflochtenem Nylon ummantelte Kabel.

Womit wir auch bei einem, wenn nicht dem größten Kritikpunkt wären. Beim Razer Sabertooth handelt es sich um einen ausschließlich kabelgebundenen Controller. Das mitgelieferte Kabel ist zwar hochwertig verarbeitet und mit seiner Ummantelung vor Kabelbrüchen bestmöglich geschützt, zusätzlich schützt der Schraubverschluss vor versehentlichem Plug-Out. Also hat Razer doch an alles gedacht? Nein, denn warum liefere ich bei einem Elite-Controller für eine Konsole ein so kurzes Kabel mit. Selbst mit einem Fernseher, der größentechnisch am unteren Durchschnitt eines typischen Wohnzimmergerätes rangiert, kommt man mit einem 3 Meter langen Kabel nicht weit. Hier hat Razer entweder nicht ganz zu Ende gedacht, oder am falschen Ende gespart.

Fazit

Die hochwertige Verarbeitung, die durchdachte Umsetzung der Grundfunktionen und die Möglichkeiten der Zusatzbuttons sprechen auf der einen Seite eine ganz klare Empfehlung für den Razer Sabertooth Xbox 360 Controller aus.

Auf der anderen Seite steht der stolze Preis von immerhin 80 Euros und das in vielen Fällen recht knapp bemessene Kabel, sowie die begrenzte Profilzahl zum Abspeichern von Konfigurationen. Dem Längenproblem könnte man durch ein zusätzliches USB-Verlängerungskabel zu Leibe rücken, auch wenn der Controller dadurch noch teurer wird.

Wir wagen zu bezweifeln, dass sich diese Investitionen für den Durchschnittsgamer lohnen. Dennoch liefert Razer mit dem Sabertooth einen hochwertigen, kabelgebunden Xbox-Controller für Core Gamer, dem wir bei dem Preis aber nur eine begrenzte Kaufempfehlung aussprechen können.


Bewertung


Design 9 von 10
9/10
Verarbeitung 9 von 10
9/10
Dokumentation 8 von 10
8/10
Installation 10 von 10
10/10
Funktion 9 von 10
9/10
Preis / Leistung 6 von 10
6/10
XBU-Gold-Award
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