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Microsoft hat im Oktober nicht nur seinen Vorzeige-Racingtitel Forza Motorsport 4 veröffentlicht, sondern gleich auch noch neue Hardware nachgelegt. Mit dem Wireless Speed Wheel gibt es nun einen handlichen Controller, der zum Mitnehmen geeignet ist und voll auf Racing-Games abfährt. Was das neue Produkt drauf hat, haben wir für euch getestet.

Man braucht das Rad nicht neu erfinden...

...ist ein Sprichwort, dem die Entwickler aus dem Hause Microsoft mal so ganz und gar nicht gefolgt sind. Das Wheel, übersetzt Lenkrad, ist alles andere als ein Rad, es ist noch nicht einmal rund. Das heißt aber noch nicht, dass es untauglich ist, virtuelle Boliden über die Strecke zu jagen. Schließlich konnte schon David Hasselhoff in Knight Rider in seinem KITT nur mit einem "Mittelstück eines Lenkrads" die heißesten Verfolungsjagden hinlegen.

Das Microsoft Wireless Speed Wheel hat etwa die Form eines Hufeisens, wie ihr an den unten angehangenen Bildern gut erkennen könnt. Es ist  schwarz und im mittleren Bereich zum Teil silber abgesetzt. Im unteren Bereich ist das schwarz in Hochglanzoptik, wöhrend es links und rechts an den Griffen in matter Optik hergestellt wurde. So deckt es mit den zwei verschiedenen Schwarz-Optiken und dem Silber schon einmal die Palette der Elite, der alten und der neuen Slim-Konsole prima ab.

In der Mitte sind neben dem Guide-Button noch Back-/Start-Tasten untergebracht, während links das Steuerkreuz und rechts die Buttons A,B, X und Y zu finden sind. Diese sind alle leicht zu erreichen und sehr bequem zu bedienen. Einen noch besseren Eindruck machen die LT- und RT-Tasten auf der Rückseite der Griffe. Diese sind hervorragend positioniert, so dass Mittel-, Ring- und kleiner Finger gut darunterpassen, während der Zeigefinger die Taste bedient. Aber halt, da fehlt doch was...

Zwei Buttons "gespart"

Richtig, es fehlen in der Aufzählung noch die LB- und RB-Tasten. Microsoft hat diese bei der Entwicklung sicherlich nicht aus Versehen vergessen, sondern bewusst weggelassen. Für die meisten Rennspiele wird es eher kein Problem darstellen, dennoch muss man sich bewusst sein, dass diese Tasten schlichtweg nicht vorhanden sind. Warum, ist mir persönlich schleieriaft. Hält man den Controller in der Hand, so hätte man an den Innenseiten der Griffe ganz oben sehr gut links und rechts diese beiden Tasten unterbringen können. Diese wären dann mit den jeweligen Daumen leicht erreichbar und anklickbar gewesen. Das Fehlen dieser beiden Tasten sollte vorher auf jeden Fall berücksichtigt werden, falls man den Controller für ein Spiel möchte, welches diese benötigt, zum Beispiel wenn man LB/RB für eine manuelle Schaltung bei Racing-Games nutzen will.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...

... erst eins dann zwei und dann war es das auch schon, zumindest mit dem Wireless Speed Wheel. Das verfügt nämlich über zwei Xbox-grün-leuchtende Lämpchen am oberen Ende der Grifftasten, die dann je nach Spieleinsatz immer wieder anfangen zu leuchten, zum Beispiel bei scharfer Kurvenlage. Dazu wird der Controller auch noch mit der Rumble-Funktion unterstützt, wenn ihr mal von der Strecke abkommt oder einen Unfall habt. Die Funktionen sind gut umgesetzt und nicht zu heftig oder aufdringlich. die Lampen sehen gerade beim Zocken im Dunkeln recht gut aus.

Dürfen es noch 100g mehr sein?

Nein, liebe Fleischwarenfachverkäuferin, es dürfen nur ca. 50g mehr sein... und zwar beim Gewicht des Speed Wheel Controllers im Vergleich zu dem neuen silbernen Wireless Controller. Der silberne Controller wog auf unserer Waage mit Akku 298g, während das Lenkhufeisen mit Batterien 352g wog. Die gut 50g mehr sind gut zu vertragen, denn der Controller ist sehr handlich und kann zudem zwischendurch auch mal prima einhändig bedient werden, wenn man mal nur Gas geben oder loslassen muss, um um den Kurs zu kommen.

Bewegungssensoren & Kinect

Wie erkennt das Wireless Speed Wheel nun eigentlich, das ich links oder rechts fahren möchte? Es ist mit Bewegungssensoren ausgestattet, die erkennen, ob das Wheel nach links oder rechts gekippt wird. Das funktioniert erstaunlich gut und ohne Latenz, die Bewegungen werden zum Beispiel in Forza Motorsport 4 oder Race Pro direkt umgesetzt. Man kommt mit dem Wheel erst dann an seine Grenzen, wenn man mehrfach stark links und rechts abwechselnd einschlagen muss, das ist freihändig nicht immer so einfach, denn das Übergreifen wie bei einem Lenkrad fällt hier ja aus.

Für Profifahrer ist es daher nur bedingt einsatzbar, aber für Casual-Gamer prima nutzbar. Zudem wirbt man mit "Für Kinect geeignet", erklärt diese Eigenschaft aber nicht wirklich. Wieso auch, Kinect braucht schliesslich keinen Controller. Wenn man Joy Ride oder ähnliche Spiele spielt, kann man auch ohne Controller spielen oder ein kleines Buch in der Hand nehmen, wenn man mag. Der einzige Vorteil mit dem Wheel in Zusammenhang mit Kinect ist, dass man dann den Controller schon in der Hand hält, um im Menü zu navigieren. Ansonsten halte ich den Hinweis "Für Kinect geeignet" für total überflüssig.

Fazit

Das Wireless Speed Wheel von Microsoft sieht klasse aus und bietet für den Preis auch ein tolles Handling. Die Umsetzung der Bewegungen werden von den Sensoren klasse erkannt und in den Racing-Games umgesetzt.

Unverständlich bleibt allerdings warum man auf die LB/RB-Schultertasten des normalen Controllers verzichtet hat. So schließt man im Grunde die Spielgruppe aus, die mit manueller Schaltung über die Strecke rasen möchte und dafür normalerweise LB & RB nutzt. So kann das Wireless Speed Wheel auch einem echten Lenkrad nicht das Wasser reichen.

Dennoch, für Casual Gamer, die gelegentlich Rennspiele in das Laufwerk einlegen und das noch mit einem normalen Controller tun, sollten ruhig zugreifen. Mit dem Speed Wheel macht es deutlich mehr Spaß!


Bewertung


Design 9 von 10
9/10
Verarbeitung 9 von 10
9/10
Dokumentation 9 von 10
9/10
Installation 9 von 10
9/10
Funktion 9 von 10
9/10
Preis / Leistung 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9