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Ab dem 10. November 2010 beginnt eine neue Ära in der Videospielwelt, die es dem Gamer ermöglicht, ohne Controller zu spielen, denn der Controller ist der Spieler selbst. Der neue Kinect Sensor für die Xbox 360 macht es möglich und wir haben ihn mit den ersten erhältlichen Spielen getestet, weisen aber direkt zu Beginn daraufhin, dass wir eine Verbesserung der Spielerfahrung durch bessere Spiele durchaus erwarten. Was kann Kinect aktuell und was soll es können? Wir versuchen, die Fragen zu beantworten.

Der Start mit dem neuen Sensor

Zu Beginn direkt eine Vorwarnung an alle Männer, die den Sensor auspacken und - wie meistens üblich - loslegen, ohne einen Blick in die Dokumentation zu werfen. Schaut auf jeden Fall einmal in die Anleitung hinein, die unglücklicherweise im Kinect Karton ganz unten eingepackt ist, man also vorher schon das gute neue Stück Hardware in den Händen hält. Spielt nicht mit dem Fuß des Sensors und stellt diesen manuell ein, denn darin befindet sich ein Motor, der von der Xbox automatisch bedient wird, um die Neigung des Sensors einzustellen. Also Finger weg davon ;)

Der Sensor ist mit einer neuen Xbox 360 Slim-Version schnell installiert, denn die neue Konsole hat schon den passenden Anschluss dafür und versorgt den Sensor auch mit dem nötigen Strom. So muss man einfach nur das am Sensor befindliche Kabel an die Xbox an die passende Buchse anschließen. Hat man noch eine ältere Xbox zuhause, ist zusätzlich ein Netzteil notwendig, welches selbstverständlich beiliegt.

Der Sensor ist dann mittig vor, unter oder über den Fernseher anzubringen, um ein richtig funktionierendes Spielerlebnis zu erhalten. Natürlich kann man den Kinect Sensor auch versetzt oder gar schräg zum Fernseher aufbauen, das zieht dann aber Probleme nach sich. Man muss sich zentral vor dem Sensor aufbauen, damit diese die eigenen Bewegungen passend umsetzt. Ist der Fernseher nun zumindest nicht fast zentral vor einem, würdet ihr immer entweder verdreht stehen oder aber entsprechend verdreht schauen, was das Spielen sicherlich nicht erleichtert und den Spielspaß rauben würde.

Die richtige Position oder die Mythen aus der Fabelwelt

Schon lange vor dem Start von Kinect wurden die Anforderungen diskutiert, die man im heimischen Spielereich zur Verfügung haben muss, um mit Kinect spielen zu können. Dabei rankten die Gerüchte über Lichtverhältnisse, Zimmereinrichtung, verfügbarer Platz, Standort des Sensors bis hin zum Äußeren des Spielers selbst. Einige Probleme gab es vor Monaten tatsächlich und wurden längst von den Entwicklungsteams behoben, andere hingegen stellen nur einen optimalen Zustand da, von dem aber durchaus abgewichen werden kann.

Wie vorher schon beschrieben, sollte der Kinect Sensor zentral vor, unter oder über dem Fernseher stehen, was aufgrund der Art zu Spielen und den notwendigen Blickrichtungen Sinn macht. Zudem findet man in der Bedienungsanleitung die Maße, wo der Sensor am besten positioniert ist und in welchem Radius man Platz im Zimmer haben sollte. Der Sensor sollte in einer Höhe zwischen 60cm und 1,80m angebracht sein, in unserem Test war er aber weitaus niedriger positioniert. Aufgrund der Tatsache, dass das XBU Büro nicht ausreichend Räumlichkeiten zum Testen bot, wurde das heimische Wohnzimmer genutzt und der Sensor auf einem nur 30cm hohen Möbelstück platziert. Die "fehlenden" 30cm zur eigentlichen idealen Mindesthöhe haben sich nicht negativ bemerkbar gemacht. Basierend auf dieser Höhe war der "Spielraum" für die meisten Kinect-Spiele ca. 2m breit und zwischen 1,60m und 3,20m von der Position des Sensors entfernt. Je weiter es nach hinten gehen kann, desto leichter geht es mit zwei Personen gleichzeitig (wozu offiziell ca. 2,5m Abstand benötigt werden).

Der Sensor war unterhalb eines LG 60" Plasma (PK950, Wandanbringung) und vor einer LG Soundbar (HLB54S), die zentral unter dem TV steht, aufgestellt. Somit können wir direkt eine weitere Sorge nehmen, denn es heißt auch, dass ein Kinect Sensor idealerweise nicht vor einem Lautsprecher o.ä. stehen soll, aber da die Räumlichkeiten keine andere Möglichkeit zulassen, wurde es so installiert und es konnte kein daraus resultierendes Problem festgestellt werden.

Das Thema Licht ist ein weiteres, welches auch bei uns im Forum diskutiert wurde. Es ist definitiv keine Flutlichtanlage nötig, im Gegenteil: Der Kinect Sensor verrichtet seinen Dienst problemlos im Schlummerlicht, d.h. wir hatten zu Nachtzeiten nur eine kleine Lampe im Raum an und der Sensor erkannte die Identität und Bewegungen dank Infrarot umgehend. Einzig bei der Einrichtung der Kinect ID, quasi der Fingerabdruck des Kinect Nutzers, wurde nach einer hellen Beleuchtung gefragt, damit der Sensor den Spieler von allen Seiten einmal aufzeichnen kann.

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Fazit

Der Kinect Sensor ist eine absolute Innovation in der Videospielwelt, denn er erlaubt es, sich beim Spielen gänzlich ohne Controller zu bewegen. Diese Innovation und der Mut, etwas Neues zu machen anstatt bestehende Bewegungscontroller zu kopieren, haben sich den XBoxUser Special Award redlich verdient.

Microsoft hätte die Technik allerdings für noch bessere Ergebnisse aufrüsten und vor allem Funktionen wie Sprachsteuerung und komplettes Dashboard-Navigieren zum Start implementieren sollen. Bei Letzteren bleibt zu hoffen, dass sie kommendes Jahr mit Dashboard-Updates zur Verfügung gestellt werden.

Dennoch, trotz der kleinen Macken bleibt ganz klar festzuhalten: Kinect macht richtig Spaß! Wer sich auf bunte Partyspiele, lockere Sportgames, wilde Tanzeinlagen oder harte Fitnessaction einlassen kann, der wird ins Schwitzen kommen und dank dem aktiven Spielerlebnis mit Kinect neben Muskelkater sicher auch schnell ein breites Grinsen sein eigen nennen.

Wer sich sonst nur in Shooter- und Gruselaction zu Hause fühlt, der wird mit Kinect sicherlich nicht "bekehrt" werden, wer aber vorher schon etwas mit Lips, Scene It, Viva Pinata & Co. etwas anfangen konnte, sollte Kinect unbedingt einmal bei einem Freund testen, oder bei einer Freundin... denn durch Kinect kann sich die Zahl der weiblichen Konsolenzocker durchaus deutlich erhöhen.


Bewertung


Design 9 von 10
9/10
Verarbeitung 9 von 10
9/10
Dokumentation 9 von 10
9/10
Installation 9 von 10
9/10
Funktion 8 von 10
8/10
Preis / Leistung 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award