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Der Zubehörmarkt der Xbox 360 unterliegt immer wieder gewissen Wandlungen. So wurde in den letzten Monaten eine ganze Armada von Headsets für die Xbox 360 Konsole veröffentlicht. Aber es gibt auch noch andere Zubehörteile, die der ein oder andere Xbox Spieler gerne unter seinem Weihnachtsbaum wieder finden möchte. Passend zum Release der aktuellen Shooterupdates aus den verschiedenen Publishing Studios liefert nun MadCatz den neuen FPS Pro Controller. Wir haben den Controller im Stundenlangen Dauereinsatz für euch auf Herz und Nieren getestet.

Schick Schick - der F.P.S. Pro

Der neue F.P.S. Pro aus dem Hause MadCatz kommt wieder als schicker Feingeist in seiner edlen Verpackung daher. Im Gegensatz zu diversen Konkurrenzprodukten will der Hersteller bereits den Kauf und das Auspacken für die Gamer zum Genuss machen. Eine wertige Kartonverpackung enthält den Controller und gibt an der Vorderseite nach dem Wegklappen der Abdeckung den Blick auf den Controller frei - dieser ist je nach Modell entweder in Stealth (dunkelgrau), ARMY (grün) oder SWAT (blau) gehalten. Die Rückseite hält alle wichtigen Informationen und das "Licensed for Xbox" Symbol bereit. Damit ist zumindest schon einmal gewährleistet, dass die Hardware auch auf Dauer ordentlich von der Xbox erkannt wird und verwendet werden darf.

Old School - so richtig mit Kabel und so....

Klar steht es auf der Verpackung und Käufer sollten es natürlich auch wissen. Aufgrund der Microsoft Lizenzpolitik ist der MadCatz F.P.S. Pro ein Kabelcontroller. Weiterhin will Microsoft wohl keine Wireless Controller - von den eigenen Produkten mal abgesehen - die mit der Xbox 360 zusammenarbeiten. Das erspart zumindest das lästige Suchen nach Batterien oder das Laden von Akkus. Dennoch wirkt es im ersten Moment ein wenig "Old School". Also Kabel in die Xbox gesteckt und lässig Richtung Couch bewegt - doch Stop! Zumindest mich stoppte der Controller erstmal, denn das Kabel ist zwar mit 3m wohl für die meisten als ausreichend zu bezeichnen, wer jedoch ein wenig weiter weg von seinem TV bzw. Konsole sitzt, der sollte direkt mal eine USB Verlängerung zur Hand haben.

Samtiges Gefühl

Hat man die ggf. vorhandene kleine Problematik des Anschlusses überwunden, kann man schnell und auch ohne in die beigelegte Dokumentation zu schauen den F.P.S. Pro konfigurieren. Hier kommt nämlich der kleine aber feine Unterschied zum Original Controller. Nicht nur die farbliche Optik wurde abgewandelt, sondern auch ein paar Features konnte MadCatz integrieren. Nimmt man sich den F.P.S. Pro vor, so fallen einem die nachfolgenden Features ins Auge:

  • Griffseiten mit Silikon für einen guten Griff auch bei feuchten Händen
  • Beleuchtete Analogsticks
  • 2 konfigurierbare "Combat"-Tasten

Beim Griff sorgen die mit Silikon veredelten Seitenteile für ein samtiges Griffgefühl, wie es ggf. einige von den optionalen Silikonhüllen kennen werden. Persönlich mag ich dieses leicht weiche Griffgefühl, da man so auch in längeren Sessions von Schweisshänden verschont bleibt. Mittels Einstellregler und Klick auf den Analogstick kann die Farbe der Beleuchtung des jeweiligen Analogsticks verändert werden. Einen praktischen Nutzen hat das Ganze zwar nicht, aber eine nette Spielerei ist es schon.

Wesentlich entscheidender dürfte für die meisten First Person Shooter Spieler das Feature der Combat-Tasten sein. Dabei handelt es sich um zwei in der Controllerunterseite eingelassne Tasten. Eine jeweils links die andere rechts. Diese sollen das Spielen vereinfachen, indem man diese Tasten mit den Funktion X,Y, A, B, RB, LB belegt werden können. Die Konfiguration erfolgt dabei einfach über den Schiebeschalter unter dem Controller.

Auf in den Kampf - ähm die Praxis

Was sich auf den ersten Blick ganz clever anhört und auch aussieht, sollte also auch in der Praxis gut funktionieren - könnte man meinen. Die grundsätzliche Funktion der Combat-Tasten ist einwandfrei gewährleistet, dennoch benötigt man einige Stunden, bis man sich an den Einsatz der Combat-Tasten gewöhnt hat. Eine adhoc-Verbesserung sollte man mit dem Controller in den ersten Stunden also nicht erwarten. Im Gegenteil - in den ersten Stunden macht man sich doch recht häufig Gedanken, welche Taste man nun drückt, anstatt intuitiv den Daumen über die Tasten huschen zu lassen.

Hat man sich dann nach einiger Zeit daran gewöhnt, macht es die bündige Einlassung der Combat Buttons und deren Position es etwas schwer, diese reaktionsschnell zu nutzen. Der Platz ist einfach nicht ganz optimal gewählt und es wäre sicherlich hilfreicher, wenn die Tasten etwas vorstehen würden. Positiv mag das Gefühl genannt werden, welches man mit den Analogsticks bekommen kann, denn diese laufen leichter als beim Original Controller aus dem Hause Microsoft. Das mag für den ein oder anderen Spieler zwar nicht direkt von Vorteil sein, wer jedoch das nötige Feingefühl im Daumen hat, der wird mit dem F.P.S. Pro noch schneller sein Ziel unters Fadenkreuz bekommen.

Ebenfalls einen kleinen Schatten konnten wir im Test im Rahmen der Kommunikation feststellen. Bei Nutzung eines Headsets am Controller wurde der Klang im Gegensatz zum Wireless Controller merklich verändert. Das Ganze hörte sich sehr blechern an, eine Erklärung dafür fand sich auf die schnelle nicht, ganz im Gegensatz zu ähnlichen Berichten dazu im Internet.

Ebenfalls nicht überzeugend sind die Start/Back-Tasten sowie der Guide Button, diese wirken zu einfach. Hier hätte man durchaus ein wenig vom Original abkupfern können. Gleiches Problem werden Spieler haben, die gerne mit dem DigiPad spielen. Dieses bietet zu ungenaue Bewegungen und zu lange Hebelwege. Da konnte der neue silberne Originalcontroller bereits zeigen, wie man es richtig machen kann.

Fazit

Der F.P.S. Pro wird sicherlich seine Freunde und Anhänger finden, wenngleich auch viele Spieler den Controller mangels fehlender Wireless-Funktionalität nicht nutzen werden. Insgesamt ist der F.P.S. Pro eine Variante des bereits im letzten Jahr vorgestellten Precision Aim Controllers, der mit einer Call of Duty: Black Ops Lizenz glänzen konnte, allerdings diesmal OHNE Precision Aim.

Man hat zwar einige Sachen am Controller verbessert, aber ist er nun wirklich DIE Alternative? Diese Frage wird sich der Käufer wohl selber beantworten müssen.

Sicherlich bietet der Controller einige Features, wie die Combat Tasten und die etwas anders geführten Analog Sticks. Ob das jedoch letztlich einen Kauf rechtfertigen kann? Dem Gegenüber stehen die eher schlicht anmutenden Start/Back-Tasten und das nicht sonderlich präzise arbeitende Steuerkreuz. Irgendwie ist vieles gut, aber immer noch nicht perfekt.


Bewertung


Design 9 von 10
9/10
Verarbeitung 9 von 10
9/10
Dokumentation 9 von 10
9/10
Installation 9 von 10
9/10
Funktion 9 von 10
9/10
Preis / Leistung 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
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