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Wir haben mit der derzeitigen Generation der Konsolen leider nicht die nächste Generation der Qualität erreicht. Eher das Gegenteil. Wo man auch hinsieht, erscheinen Spiele fehlerhaft. Hinzu kommt das Faken von Grafiktrailern, welches heute ebenfalls schon als normal verkauft wird. Selbst der neue Battlefront-Trailer macht da keine Ausnahme. Dort steht jetzt "Rendered in Game Engine" anstatt "in Game". Der Unterschied: Alles was "in Game" gezeigt wird, heißt, dass es auch dem tatsächlichen Spiel entsprechen wird. "In Game Engine" bedeutet lediglich, dass man die gleiche Engine wie in dem Spiel benutzt hat. Damit zeigt man wiederum etwas, was so wahrscheinlich nie seinen Weg ins Spiel finden wird, aber im Trailer fantastisch ausschaut. Willkommen in 2015.

Doch zurück zur Qualität. Wir Gamer sollen bei Release eines neuen Titels richtig Geld auf den Tisch legen. 70 Euro werden bei einem Vollpreistitel fällig. Und das, sofern man nicht noch irgendwelche Seasonpässe und sonstigen DLCs erwirbt. Dann kann das Ganze auch mal schnell über 100 Euro gehen.  Bleiben wir aber ruhig bei den 70 Euro. Man geht als Gamer in den Laden und holt sich seine Vorbestellung ab, in der Hoffnung seine heißersehntes Spiel endlich spielen zu können.

Kann man dann auch, aber was man dann bekommt, ist leider weit vom fertigen Produkt entfernt. Die Produktion hat die QS (Qualitätssicherung) wahrscheinlich dazu angeleitet, während weiten Teilen des Spiels eine Kaffeepause einzulegen. Dies führt dann dazu, dass namenhafte Spiele einfach nicht richtig funktionieren.

Beispiele
Da gibt es zum einen solche Spiele wie Watch Dogs, die mit falscher Grafik warben. Dann gibt es Spiele wie Destiny, die anscheinend einen Großteil ihres Budgets eher in Werbung, als das Spiel selbst gesteckt haben und eine leere Hülle ablieferten. Der einzige Raid des Spiels war damals auch Monate später noch verbuggt. Halo MCC war anfangs ebenfalls voller Fehler. Einer DER Exklusivtitel für die Xbox One. Sowohl in der Kampange, als auch vor allem im Multiplayer war der Fehlerteufel unterwegs.  Zuletzt hat sich Ubisoft ebenfalls bei AC Unity nicht mit Ruhm bekleckert. Clippingfehler, Charaktermodellfehler, heftige Ruckler und weitere, vermiesten vielen Spielern den Spaß am Erscheinungstag. 

Zu weit in der Vergangenheit sagt ihr? Gut, nehmen wir ein neuere Beispiele: Die Borderlands Collection. Tearing, verwaschene Texturen und ein heftiger Bug im vertical Splitscreen, bei dem man das Ziel durch einen Fadenkreuz-Bug um Meter verfehlt. Aber sonst? Nehmen wir doch mal RIDE, auch hier ein sehr spaßiger Fehler, der bei Spielern die Spielstände löscht und somit sämtlichen Fortschritt zu Nichte macht. Evolve hatte ebenfalls einen Speicherbug und selbst Battlefield Hardline, welches sich ja angeblich mit einem fehlerfreien Start brüsten wollte, hatte einen Bug, der den Singleplayer-Fortschritt verhinderte. Das sind alles keine Mini-Acarde-Games und es handelt sich auch nicht um Free2Play.

Es wird also ein voller Preis verlangt für ein Spiel, welches man bestenfalls als Bananenware bezeichnen kann. "Reift beim Kunden." Na herzlichen Glückwunsch.

Zum Glück gibt es natürlich auch andere Spiele, die nicht so verbuggt erscheinen. Dennoch, wir als Gamer müssen etwas dagegen tun!

Was können wir Spieler tun?
Das größte Problem von heute liegt in den großen Vorbestellungen. Hersteller werfen Spiele auf den Markt, die sich nicht einmal beweisen müssen. Sie wurden ja schon vorbestellt. Damit hat der Publisher des Titels die Kohle schon in der Tasche. Damit ist es also rentabel, auch heftigste Fehler erst nach dem Release zu korrigieren. Eventuell spart man sich die Qualitätssicherung auch gleich, denn das machen doch die unfreiwilligen Alpha-Tester (wir Spieler) wunderbar. Hier und da wird ein Patch nachgeschoben und kaum 6 Monate später hat man dann (vielleicht) ein einigermaßen fehlerfreies Game.

Der Punkt ist: Heute braucht kein Mensch mehr vorzubestellen! Früher ging man in dem Laden eventuell leer aus. Heute aber gibt es so viele Exemplare, dass es sogar fast unendlich Collector Editions von Spielen gibt. Die beste Initiative, die wir Gamer ergreifen können, ist somit: Zumindest abwarten bis das Spiel erhältlich ist. Und wenn es am Tag 1 gekauft wird. Damit müssen sich Retail Games nämlich erst einmal wieder beweisen und zeigen, dass sie unser Geld wert sind.  Somit unterstützen wir die Industrie dabei, wieder mehr hochwertige Spiele zu produzieren, und lassen uns nicht als unfreiwillige Versuchskaninchen für kaputte Ware missbrauchen.

Quelle:

18 Kommentare

XBU Lunatik Mi, 06.05.2015, 13:52 Uhr

XBU Razor schrieb:
Der Druck wird aber auch immer grösser für die Entwickler, die Spieler komplexer. Ein Spiel wie Battlefront wird schon im Vorfeld gesteinigt weil es nur 12 Maps hat. In dem Blog habe ich was von Borderlands gelesen. Tearing und so. Ich bezeichne mich mal als absoluten Durchschnittsspieler ohne grosses computertechnisches Wissen. Was da allerdings betrieben wird ist Erbsenzählerei und man nimmt sich dadurch den Spass am Spiel.

Natürlich werden die Spiele immer komplexer und somit auch anfälliger für Fehler. Doch genau wie komplexer Spiele werden, so komplexer werden die Entwicklertools. Und so entwickeln sich Entwicklertools vor allem die eines Level oder Charakterdesigners immer weiter und erleichtern das Erstellen von Content immer mehr.

Warum man sich über Tearing beschwert ist doch simpel, da dies mit der Bildwiederholungsrate zusammenhängt. Etwas, was der Entwickler stetig beeinflussen kann. Entweder limitiert man die FPS auf 30 bzw. 60 oder schraubt die Qualität soweit runter, dass man 30FPS auch duchgängig halten kann oder man versucht mal effizienter zu Programmieren. Tearing ist meiner Meinung nach das Schlimmste Ergebnis, was ein Entwickler abliefern kann.

XBU MrHyde Mi, 06.05.2015, 13:40 Uhr

XBU Razor schrieb:
Jeder weint dass sein iPhone nach einem Tag leer ist, das gute alte Nokia nach 5 Jahren noch 2 Balken hatte. Klar, das konnte ja nur Telefonieren, SMS und Snake.

:smt005

Schön, mal wieder was Gehaltvolles von Dir zu lesen :smt003

Ich beklage mich grundsätzlich auch nicht, aber es ist schon sehr auffällig geworden, dass immer mehr Spiele immer weniger fertig sind. Da werden dann Millionen ins Marketing gesteckt, die Entwicklung muss Termine einhalten und am Ende baden wir ein Spiel voller Fehlern aus. Da darf es ruhig mehr Gegenwind von uns Gamern geben.

Dazu die immer heftige Vorbesteller- und DLC-Maschinerie, die man nur unterbinden kann, wenn man weniger DLCs kauft. Es kommt ja auch drauf an, was und welche. Also ein Spiel, was auf Episoden ausgelegt ist, später neue Welten oder so bekommt... kein Thema. Die Map-Thematik ist auch bekannt und wenn 12 Maps ok sind, und die nächsten Maps gut und zu nem fairen Preis... fein. Man darf nur nicht das Gefühl bekommen, abgezockt zu werden und unfertige, minder komplette Spiele zu bekommen.

XBU Razor Mi, 06.05.2015, 12:21 Uhr

Destiny ist die Frechheit schlecht hin.

Der Druck wird aber auch immer grösser für die Entwickler, die Spieler komplexer. Ein Spiel wie Battlefront wird schon im Vorfeld gesteinigt weil es nur 12 Maps hat. In dem Blog habe ich was von Borderlands gelesen. Tearing und so. Ich bezeichne mich mal als absoluten Durchschnittsspieler ohne grosses computertechnisches Wissen. Was da allerdings betrieben wird ist Erbsenzählerei und man nimmt sich dadurch den Spass am Spiel. Das selbe findet man bei Smartphones. Jeder weint dass sein iPhone nach einem Tag leer ist, das gute alte Nokia nach 5 Jahren noch 2 Balken hatte. Klar, das konnte ja nur Telefonieren, SMS und Snake.

Ich bin zufrieden mit den Spielen. Für mich als Durchschnittsspieler.

Was EA Sports allerdings mit der NHL Reihe gemacht hat ist wirklich armselig. Aber wenigstens wird sich hier mit der Community ausgetauscht. Hier bilde ich mir mein Urteil erst zum Release von NHL16 und mache keinen grossen Wind.

XBU ringdrossel Mi, 06.05.2015, 09:45 Uhr

Man darf auch nicht vergessen, dass wir meist entweder nur eine Dev-Version oder eine sehr reduzierte Demo gezeigt bekommen. Häufig auch auf PC. Oder man sagt uns: "Das ist noch ne Alpha - Fehler dürfen vorkommen". Wir berichten natürlich trotzdem darüber und benennen was uns so auffällt, weisen aber auf die Alpha hin. Es gibt aber dennoch ganz harte Fälle wie zb Aliens vs Colonial Marines, wo Demos gefakt wurden.

Vor Ort stellen wir auch konkrete Fragen zu Problemen, die zb bei einer anderen Plattform auftreten können. Zb bei Bethesda und The Elder Scrolls Online - dort habe ich die Entwickler damals schon gefragt, wie sie das Kommunikationsproblem auf Konsolen lösen wollen, da wir ja über keine Tastatur verfügen. Auch das kam in den damaligen HandsOn-Bericht.

Ansonsten haben wir natürlich die Möglichkeit auf Bugs und Schwierigkeiten hinzuweisen wenn wir testen. Das machen wir in den Reviews auch und geben Warnung, falls Dinge noch nicht laufen.

Finanzminister So, 03.05.2015, 11:41 Uhr

Nebulah schrieb:
Danke für die Antwort. Printmagazine scheuen sich ja tatsächlich zu antworten. :smt023

Wobei, Firmeninternes hat im Internet eigentlich nichts zu suchen.

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