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Das ist leider heute schon bemerkenswert. Im Fokus steht für mich in diesem Blogeintrag der Umgang mit den Spielinhalten in Bezug auf den Preis, den wir Käufer zahlen, um zu spielen. Hervorheben möchte ich hier, als besonders positives Beispiel, das Spiel The Witcher 3. Klar, es ist ein geniales Rollenspiel, aber das ist hier nicht der Punkt.

Vielmehr finde ich es fantastisch, dass es heute auch mal einer "wagt", ehrlichen und umfangreichen Inhalt für das Geld abzuliefern. Das Spiel bietet für einen Durchgang mit allen Quests mal ganz entspannte 200 Spielstunden. Das ist schon eine echte Hausnummer. Und wir reden hier von einem einzigen Lauf! Doch damit ist es nicht genug. Der Support der Entwickler ist ebenfalls vorbildlich. Die Jungs von CD Projekt RED haben ein ehrliches Interesse daran, ein gutes Spiel abzuliefern. Es wird ungleich anderen Spielen sofort auf die Community reagiert und binnen wenigen Tagen werden Fehler, die bei einem so gigantischen Spiel einfach vorkommen können, gefixt.

Darüber hinaus gibt es hier eine tolles DLC-Konzept. Nicht nur das Hauptspiel riesig ist, nein, es gibt 16(!) kostenlose DLCs noch oben drauf. Und dabei nicht nur kosmetische Teile, sondern es werden ganze Quests abgeliefert. Also wirklich neuer Inhalt. Umsonst. Kostenlos. Frei. In der heutigen Zeit wo die meisten Publisher und Entwickler bevorzugen das Min-Max-Prinzip auf Spielinhalte anzuwenden, sprich minimaler Inhalt, maximale Kohle aus der Tasche des Spielers, haben wir hier eine echte Rarität.

Wenn es zusätzlichen käuflichen Inhalt zu The Witcher 3 gibt, dann versprechen die Entwickler um die 30 Stunden Inhalt abzuliefern. Das schaffen die meisten Vollpreisspiele noch nicht mal! Hier also nochmal auch ein ausdrückliches DANKE an BandaiNamco, die genau diese Politik unterstützen.

Ich will jetzt hier nicht wieder auf den bekannten Marken rumhacken, aber jeder weiß was ich mit 120 Euro im Jahr für ein Ballerspiel oder mit 40 Euro für einen mickrigen Inhalt meine. Dort wird, wo es nur geht, mächtig Geld gescheffelt. Und mein Gott ich will ja, dass die Spielefirmen Geld machen. Ohne Moos nix los und wir sehen sonst keine Spiele mehr. Aber liebe Leute von heute, das Ganze mal Bitteschön in einem vernünftigen Verhältnis.

Achso, erwähnte ich schon, dass das Konzept bei The Witcher 3 aufgeht, wie ein Ei in der Mikrowelle? Laut CD Projekt RED wurden die Entwicklungskosten in nur 2 Wochen wieder eingespielt. Und wir reden hier von rund 35 Millionen USD. Damit ist es aber noch lange nicht vorbei mit den Verkäufen. Das Spiel verkauft sich wie geschnitten Brot. Und das zu Recht! Also, hier ein klares Beispiel dafür, dass man mit einem fairen Verhältnis von Inhalt zu Preis ebenfalls Geld verdienen kann. Und das nicht zu knapp.

Ihr wollt noch ein Beispiel? Fein. Diablo 3: Ultimate Evil Edition. Gestern schrieb ich noch eine News zu dem nächsten dicken DLC. Was kostet der? Nix. Ihr macht Augen? Ja, aber genauso ist es. Die gesamte Community lechzt schon nach einem nächsten Addon zu dem Spiel. Sobald das rauskommt - was passiert dann wohl? Ja, es verkauft sich blöde. Was passiert beim nächsten Vollpreistitel? Richtig, es wird ebenfalls gekauft. Warum? Weil Blizzard sehr viel richtig macht aber vor allem eine Preispolitik fährt, die gemessen an dem Inhalt wirklich fair ist.

Und genau das ist es was wir als Spieler wollen oder? Nehmt unser Geld und macht etwas daraus liebe Entwickler und Publisher. Nur betrachet uns nicht als Milchkühe, die statt 1x / Tag möglichst 4x / Tag gemolken werden. Sonst werden wir echt sauer...

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6 Kommentare

XBU ringdrossel Di, 30.06.2015, 10:26 Uhr

Es stimmt, es gibt zum Glück noch ein paar, die es ebenfalls richtig machen. Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen kostenpflichtigen DLC. Man sollte nur dafür etwas geboten bekommen und nicht die Kohle aus der Tasche gezogen bekommen.

GTA V Online auch ein sehr gutes Beispiel dafür wie es richtig gehen kann. Fallout 3-DLCs waren super aber das Spiel ist auch ne ganze Weile her...

Über Nintendo kann ich wenig sagen, da ich keine Konsole davon besitze. Kann mir aber vorstellen, dass es dort ebenfalls gute Beispiele gibt.

Sesaon Pass finde ich auch schwierig. Ich mache das meistens damit so, dass ich erst warte bis alle DLCs draußen sind und mir dann einen kaufe wenn ich tatsächlich alle haben will. Phil hat Recht. Im Grunde kauft man damit die Katze im Sack.

Finanzminister So, 28.06.2015, 13:13 Uhr

Meine Meinung zu DLC ist eigentlich eine Positive, generell wenn man alles in einem fairen Paket erwerben kann oder über einen Season Pass finde ich DLC echt nett.

Hier paar Beispiele von guten DLC die ich selbst gekauft habe:

Mario Kart 8 zB. Bekommt man für 15€ rund 50% Karten
Hyrule Warriors für 15€ viele verschiedene Charaktere und besonders schwere Herausforderungen + Bonus StorMissionen
Sunset Overdrive Season Pass hat 2 neue Gebiete + Missionen und Waffen dazu gegeben
Fallout 3 hatte jedes DLC eine neue Geschichte, Gebiet, Vollvertonte Charaktere usw.

Und hier paar Beispiele von DLC die ich nicht unterstützt habe:

Evolve DLC und Pre-Verkauf Wahnsinn mit vielen Mini DLC
Smash Bros DLC Charaktere von alten Smash Bros Teilen und N64 Arenen sowie viele Kostüme für Miis um sich neue Kämpfer zu ersparen wo das ganze Zeug soviel kostet wie das Hauptspiel und mehr
Mii Plaza auf dem 3DS wo man jedes Minispiel teuer kaufen muss um ein Systemfeature (Streetpass Funktion) richtig nutzen zu können
Pokémon Bank wo man jährlich(!) zahlen muss um seine Pokémon von alten Versionen auf aktuelle Pkmn Spiele zu ziehen.

Und noch zwei Beispiele die eine Beleidigung für Menschen mit gesundem Hausverstand sind. (Vor allem in 60-70€ Spielen!!)

"Päktchen DLC" aller Art um per Zufallsgenerator an Ingame Ausrüstung zu kommen.
Und alle Arten von mir Echtgeld erwerbbaren Ingame Währungen.

Kurzum wenn Inhalt und Preis Hand in Hand gehen haben die wenigsten was dagegen solange das Spiel sich nicht wie Hackschnitzel anfühlt.

c0rtez Fr, 26.06.2015, 21:15 Uhr

Toller Beitrag und tolles Beispiel.

Leider fehlt mir für ein Game wie The Witcher III zur Zeit einfach die Zeit. Darum werde ich es wohl in ein bis zwei Jahren evtl. mal nachholen und freue mich dann das Game, durch das alter, noch günstiger und in vollem Umfang zu Spielen. Wobei ich bei Witcher sogar gerne bereit wäre das volle Geld zu bezahlen, aber da ich wie gesagt aktuell wenig Zeit habe bleibt es erst einmal im Geschäft.

Ich hoffe die DLC bzw Entwicklungspolitik ändert sich zum positiven. Sonst haben wir bald teure Vollpreisspiele die mit den Freemium Games aus den bekannten App Stores mehr gemein haben, als mit den Spielen wie es sie noch vor 10 Jahren gab.

XBU Lunatik Fr, 26.06.2015, 15:13 Uhr

Diese kundenfreundliche Einstellung steht schon Jahre in der Unternehmenphilosophie von CDP. So hat man zum Beispiel auch vor Jahren GOG.com ins Leben gerufen. GOG versucht im Gegensatz zu Steam oder den anderen Distributionsplattformen von Ubisoft oder EA den Käufern von Spielen die maximale Freiheiten in der Verwendung zu bieten. So sind fast alle Spiele dort DRM-frei, lassen sich ohne speziellen Downloadmanagern herunterladen und Installieren und sind komplett ohne Internet-Zwang. In Zeiten von Origin (EA), Steam (Valve), Uplay (Ubisoft) und Battle.net (Blizzard) ist GOG.com so ein Vorzeigeprodukt.

Diese CDP Philosophie zeigt sich ja auch im letzten Witcher. So wurde der Titel leider verschoben. Als Wiedergutmachung gibt es daher diese kostenlose DLCs. Doch CDP ist kein Wohltäter. Auch die müssen Geldverdienen und könnten ohne verdienst nicht überleben. Und glaubt mir, die Leute wissen das. CDP war schon einmal Pleite. Doch das Studio ist weniger auf maximalen Profit : "koste es was wolle" ausgelegt, sondern übertragen ihre Einstellung zu Spielen auf ihre eigenen Produkte. Es ist natürlich bei CDP etwas ganz anderes als bei einem CoD-Studio wie Infinity Ward oder dem Entwicklerstudio EA Canada (Fifa). Dort gibt der Publisher den Auftrag und diese Studios müssen ausführen. Was passiert, wenn man sich weigert sah man ja an Respawn Entertainment :smt003. CDP dagegen ist selbst Herr über ihre Produkte. Da gibt es kein Publisher der Vorgaben gibt und ständig auf den Tisch kloppft.

XBU Philippe Fr, 26.06.2015, 14:07 Uhr

Mit Positivbeispiel voran! Viele Rollenspiele bieten da einiges. Was ich auch nie verstanden habe, ist, dass japanische Rollenspiele ebenfalls derbe viel Inhalt bieten, ohne dass sie dementsprechend Wertschätzung finden.

Und: Kostenlose DLCs sind ein weiterer Anreiz, das Spiel zu kaufen! Das sollte man nicht vergessen. Man kann sogar damit werben.

Besonders dieser "Season Pass"-Müll geht mir auf den Keks. Im Vorhinein eine Art Abo kaufen, in welchem potentielle DLCs enthalten sind. Ohne Vorahnung wie viel, wie groß und wie gut sie sind.

Aber allgemein ist das Herausbringen "unfertiger" Spiele, bzw. das Kaufen von "Zusatz"-Inhalten eine Frechheit.

Danke dir, dass du nochmal auf wervolle Spiele hingewiesen hast! Ich vermisse nämlich auch die Zeit, wo man Charaktere freigeschaltet und nicht gekauft hat! :evil:

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